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Ein Berliner Kampfsportler auf dem Weg nach ganz oben! Wenn man ihn auf der Straße trifft, kann man nicht denken, dass man vor einem Weltmeister steht. Er ist ein normaler Bürger, geht in die- selben Einkaufsläden wie jeder andere und trotzdem ist er was Besonderes. 1100 Gefällt mir angaben auf Facebook innerhalb weniger Wochen, hunderten von Leuten die ihn bei seinen Kämpfen unterstützen und viele, viele junge Menschen die ihn als Vorbild haben: Bülent Karaman
Sein Kindheitstraum: Weltmeister
Geboren wurde Bülent am 29. Mai 1981 in Herne. Mittlerweile ist er 32 Jahre alt und ganz nah an seinem Kindheitstraum: Weltmeister in den größten K1 Verbänden zu werden. Den ersten Schritt hat er gemacht. Vergangenes Jahr ging er als Deutscher Meister und Favorit in den Kampf um den Titel der WKU (World Karate and Kickboxing Union) in der Berliner Universal Hall gegen den Ungarn Tihamer Brummer. Er holte sich seinen ersten Titel und kann sich seit dem 15. November 2013 Worldchampion of WKU nennen.
Die 4 türkischen Klitschkos
Doch wie kam er zum Kampfsport? Die Antwort ist leicht zu beantworten. Mit Cezmi, Alpaslan und Alpay hat er 3 Brüder die jeweils sehr Erfolgreich im Kampfsport waren (u. a. Europameister in Kyokushinkarate, Berliner Meister K1, Deutscher Meister K1 uvm.) Das Team Karaman unterstützt sich gegenseitig, trainiert sich gegenseitig und motiviert sich gegenseitig. Bei Chikara Berlin hat alles angefangen. Dort wird viel Zeit mit Meister Mutlu Tasev trainiert und am Feinschliff für jeden Gegner gearbeitet. Mehrmals die Woche, ja sogar jeden Tag stehen die Brüder zusammen auf der Trainingsmatte. Sei es bei Chikara Berlin oder in der Fleischfabrik Spandau. Sei es Kritik oder Motivation. Man kann sagen: Karamans sind die Türkischen Klitschkos!
Seit 24 Jahren Heimat Berlin
Privat ist Bülent eher der nette Nachbar von nebenan. Vater von zwei Töchtern und Selbstständig mit einem Reparaturdienst bei Elektronik Angelegenheiten. 24 Jahre lang lebt der Wahl-Berliner nun in der Hauptstadt und er fühlt sich wohl. Seine halbe Kindheit hat er in Nordrhein-Westfalen verbracht, ehe es ihn und seine Familie 1989 nach Berlin verschlagen hat.
Am 22. März 2014 kam es zu einem ersten Niederschlag in seiner Kampfsport Karriere. Es ging um den Europameister Titel der ISKA gegen den aus Tunesien (Tunis) stammenden und nun in Ulm lebenden, Kerim Jemai. Beim ersten Mal als er Europameister wurde, war er klarer Außenseiter. Umso überraschender war es, dass er den Titel gegen den ebenfalls aus Ulm stammenden Alexander Kahl gewinnen konnte. Bei seiner Verteidigung des Titels gegen den Bosnier Haris Gredelj war er ebenfalls nicht der große Favorit, jedoch dort konnte er durch Punkte den Titel verteidigen. Am vergangen Samstag war Jemai der große Außenseiter.
Wenn er trifft, trifft er richtig
Jemai sieht den Größen- und Gewichtsunterschied von 2cm und 14kg gegenüber Bülent als Vorteil für sich, ich bin schneller und wendiger als Bülent, aber: „Wenn er trifft, dann trifft er richtig“, sagte er der Südwest Presse.
Gekämpft wurde in der Kuhberghalle in Ulm. Es war die 2. Zam-Zam Fightnight der Sportschule Zam Zam. Angesetzt waren 5 mal 3 Minuten Kampfzeit im Ring. 3 Runden lang dominierte Bülent Karaman den Kampf, brachte den Ulmer zu Fall und wurde bereits in der zweiten Runde angezählt. Doch dann das Aus für Bülent in Runde 3. Ohne Einwirkung des Gegners hatte sich Bülent in der ersten Runde die Schlaghand angebrochen. Er kämpfte 2 Runden weiter, schlug den Gegner beinahe K.O. und musste dann den Titel machtlos abschreiben, da seine Brüder und er entschieden haben, dass es nicht weiter geht. Laut den Punktrichtern lag Bülent unangefochten weit vor Kerim Jemai, der wieder überraschend den Titel verteidigen konnte. Niedergeschmettert und enttäuscht machten sich die Brüder nach einem Besuch in der Ulmer Uniklinik auf die Heimreise nach Berlin.
Rückkampf nach gebrochener Hand
Bereits mitten in der Nacht gab es das versprechen an seine Fans, dass es einen Rückkampf geben wird und er sich den Europameistertitel der ISKA holen wird. Er bedankte sich auch bei den zahlreichen Genesungswünschen. Das schlechte Gewissen, was er vorher gegenüber seinen Fans nach dem Abbruch hatte, war sofort verschwunden und verspricht, dass er stärker und motivierter zurückkommen wird.
Nun ist erst einmal Zwangspause angesagt, bevor er wieder leicht mit dem Training beginnen darf, aber diese Zeit wird er nutzen, um sich mental auf diesen Rückkampf vorzubereiten.
Das Team Karaman bedankt sich bei all den treuen Begleitern und Fans für die Treue!
Text: Patrick Bansemer
Quellen: Sport Pictures Magazin, Südwest Presse
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