Ein unvorhergesehener Angriff, ein mächtiger Gegner, oder sogar einige davon, oder noch schlimmer: ein Angriff mit einem Messer. Unbewaffnete Verteidigung wirkt sinnlos für die meisten. Die Verwendung von Objekten, um sich selbst zu verteidigen, kann unsere Chancen spektakulär erhöhen. Es war diese Art von Gedanken, die das SDS-Konzept inspirierte. Die Idee hinter dem SDS-Konzept ist eigentlich sehr einfach: Die Fähigkeit einer Person, sich selbst in kurzer Zeit zu verteidigen, durch die Verwendung von einfachen und verständlichen Techniken einfach zu erhöhen. Waffen oder Selbstverteidigungsmittel können außer Reichweite sein, vielleicht können sie nur in bestimmten Situationen verwendet werden, sie können mancherorts illegal sein. Alle Verteidigungswaffen haben ihre Vor und Nachteile, keine ist perfekt. Nun, was könnte also passender sein, als ein Verteidigungskonzept zu entwickeln, das nicht nur Waffen, sondern auch improvisierte Waffen einsetzt?
Nachteile von Waffen und Verteidigungswerkzeugen
- sie könnten illegal sein (Messer, Feuerwaffen, Kubotan oder ähnliche Verteidigungsinstrumente)
- sie könnten nicht verfügbar oder in Reichweite sein (Pfefferspray)
- sie könnten leicht als Waffen erkannt werden (Schlagstock, Messer, Feuerwaffen, Kubotan)
- sie könnten Nachteile in der Verwendung haben (Reichweite, der Benutzer bringt sich oder Umstehende in Gefahr, zum Beispiel mit Pfefferspray)
- ihre Verwendung könnte übertrieben und unangemessen sein (Feuerwaffen, Messer, Elektroschockpistole)
- nicht jeder kann sie schleppen (Feuerwaffen, Tonfa, Knüppel)
- in bestimmten Situationen könnten sie unnütz sein (Messer, Knüppel)
Zusammengefasst kann man sagen, abgesehen von Vor-und Nachteilen, dass die korrekte Anwendung der Werkzeuge und effektives Training absolut notwendig sind, um sich und andere nicht in Gefahr zu bringen. Waffen sind nur wirksam, wenn man ihre Eigenschaften versteht, ihre Pros und Contras, und du kannst lernen und üben, wie man sie verwendet. Konzentriert man sich auf bestimmte Waffen oder nur auf ein Selbstverteidigungswerkzeug, führt dies oft dazu, andere Optionen zu ignorieren, wie beispielsweise alltägliche Objekte oder improvisierte Waffen zu gebrauchen. Deshalb ist das SDS-Konzept ein System, was einfach zu verstehen und nicht auf eine Waffe beschränkt ist, sondern alles und alle für die Selbstverteidigung verfügbaren Dinge verwendet. Gießkannen, Flip Flops, Handtücher, genauso wie Stifte, Bücher, Plastikflaschen, Schals oder Hüte.
Innerhalb des SDS-Konzepts muss der Benutzer nur die Merkmale bestimmter Objekte verstehen, um diese zu verwenden und immer noch für unbewaffnet gehalten werden. Alle festen und flexiblen Objekte und Flüssigkeiten werden verwendet. Im SDS-Konzept gebrauchen wir Objekte direkt oder indirekt zum Schlagen, Blockieren, Werfen, Stören, Ablenken, Wahren von Distanz, Befestigen, Entwaffnen, Würgen und Manipulieren. Ein wichtiger Vorteil ist, dass die Angreifer diese Objekte nicht für Waffen halten, und dass diese Objekte normalerweise nicht als Waffen gelten. Und sie sind immer vorhanden und können stets eingesetzt werden, was in gefährlichen Situationen durchaus vorteilhaft sein kann. Das SDS-Konzept konzentriert sich daher nicht auf das Selbstverteidigungswerkzeug an sich, sondern auf die darunter liegenden Konzepte und Prinzipien, die auf jedes Objekt angewandt werden können. Was können wir zur Selbstverteidigung verwenden? Es mag sehr einfach klingen, aber fast alles kann in ein Mittel zur Verteidigung verwandelt werden. Wirf einen Stein in das Gesicht des Angreifers. Benutz einen Stuhl, um Angriffe zu blockieren. Schlag ihm mit einem Buch. Verwende einen Tisch, um Distanz zu bewahren. Verwende ein Handtuch, um einen Angreifer zu entwaffnen.
Jedes Objekt kann verwendet werden, wenn du weißt, wie. Es ist ein großer Vorteil des SDS-Konzepts, dass es nicht dein konventionelles Selbstverteidigungssystem ist, sondern auch an neue ituationen angepasst werden kann. Das ist der Grund, weshalb das SDS-Konzept leicht mit anderen Systemen kombiniert werden kann, viel mehr, als ihnen entgegenzustehen. Im ersten Kapitel werde ich flexible Objekte behandeln und euch zeigen, wie man sie verwendet. Wie man flexible Objekte und Waffen für die Selbstverteidigung verwendet Die meisten Leute würden Schals, eine Tasche oder ein Handtuch nicht als Verteidigungsmittel ansehen. Wenn du sie zu verwenden weißt, sind das jedoch Waffen, die man nicht verkennen sollte. Das SDS-Konzept lehrt, biegsame Objekte wie eine Tasche als Schild zu benutzen, aber auch die Aufmerksamkeit des Angreifers abzulenken, zu schlagen, zu befestigen, ihn zu entwaffnen, seinen Körper zu manipulieren und einfach seine Handlungen zu stören. Eine Vielzahl an Objekten kann gebraucht werden, was zählt ist strukturelle Robustheit, Länge und Größe, Biegsamkeit und, natürlich, Verfügbarkeit. Elastische Objekte Hier ist eine kurze Liste von elastischen Objekten, die zur Selbstverteidigung verwenden werden können, aber auch für den Angriff: Schal, Gürtel, Hundeleine, Handtuch, Kabel, Tasche, T-Shirt, Jacke, Seil, Krawatte, Zaumzeug, Hut, Tuch, Einkaufstasche…
Objekte können in noch nützlichere Waffen umgewandelt werden. Füll einen Socken mit Münzen, oder binde einen Knoten in ein Handtuch, um deinem Faustschlag noch mehr Kraft zu geben. Abhängig von der jeweiligen Situation kannst du elastische Objekte mit einer oder zwei Händen benutzen, es hängt alles von Reichweite, Höhe, Größe und Wucht ab. Einhändiger Gebrauch wird effektiver sein, wenn du Objekte schmeißen willst oder den Angreifer auf Entfernung halten willst. Zweihändige Verwendung benötigt kurze Entfernung und sollte eher im Nahkampf benutzt werden. Elastische Objekte zum Schlagen verwenden Wir müssen unterscheiden zwischen Objekten, die in beiden Händen gehalten werden, wie eine große Tasche, und Objekten für die einhändige Verwendung, wie ein Gürtel mit Schnalle, ein Socke gefüllt mit Tennisbällen oder Münzen, ein Aschenbecher, solche Dinge. Wir zielen auf die schwachen Punkte des Angreifers, wie der Kopf oder die Leistengegend, aber auch seine Gliedmaßen, um ernste Verletzungen zu vermeiden. Flexible Objekte zum Stören oder Ablenken der Aufmerksamkeit verwenden Auch Dinge, die wenig perfekt für Schlagen oder Blockieren sein mögen, wie Hüte oder Jacken, können ziemlich nützlich sein, um die Aufmerksamkeit des Gegners für einen Moment abzulenken. Das erlaubt uns, ihn noch kraftvoller anzugreifen. Wirf die Objekte von einer geringen Distanz aus in das Gesicht des Angreifers oder schlag ihn! Biegsame Objekte zur Desorientierung des Gegners verwenden Handtücher, Schals, Zeitung werden hart in das Gesicht des Angreifers geworfen, gleichzeitig greif ihn mit Tritten oder Kniestößen an. Das wird normalerweise einen weiteren Angriff unmöglich machen und du wirst die Szene als Gewinner verlassen. Biegsame Objekte als Schild verwenden Große Taschen, wie Sporttaschen, eignen sich perfekt, um Angriffe abzuwehren. Halte die Tasche mit beiden Händen zwischen dich und den Angreifer. Unverzüglich schließe eine Gegenattacke an, um weitere Angriffe des Gegners zu verhindern. Schals, Handtücher und solches als Schilder zu verwenden können jedoch einem Angriff nicht standhalten. Biegsame Objekte zum Befestigen eines Gegners verwenden Lange und reißfeste Objekte wie Kabel, Seilen und Schals eignen sich sehr gut, um Angreifer zu befestigen, würgen und zu umwickeln. Die richtige Technik zu verwenden und sie wirksam anzuwenden, ist hierbei der Schlüssel. Biegsame Objekte zum Entwaffnen zu verwenden Wenn du mit stumpfen Objekten angegriffen wirst, scheint es besonders ratsam zu sein, biegsame Objekte zu verwenden, um Kontakt mit der Waffe des Angreifers zu vermeiden. Es ist trotzdem nicht leicht und erfordert eine Menge Übung. Ich würde deshalb raten, das Entwaffnen zuerst mit leerer Hand zu trainieren, damit du das Konzept und die Ideen verstehen kannst. Biegsame Objekte zur Körpermanipulation verwenden Die bei weitem wirksamste und einfachste Methode, um den Körper eines Angreifers zu manipulieren, ist über seinen Kopf. Das wird ausgeführt, um den Angreifer zum Boden zu bringen oder eine bessere Position für einen Gegenangriff zu erreichen. Versuche, Objekte auf den Gegner anzuwenden, wie ein Schal oder ein Gürtel! Richtig verwendet, wirken auch flexible Objekte als effektive “Waffen”. Diese Artikelserie beabsichtigt, Kampfkünstler der ganzen Welt dazu anzuregen, ihre Fähigkeiten weiter zu erkunden und zu erweitern. Das war es auch, was mich inspiriert hat: Ein System zu konstruieren, was allen Individuen ermöglicht, sich selbst wirksam gegen überlegene Angreifer zu verteidigen. Das SDS-Konzept ist bereits ein Werkzeug für Ausbilder und Trainer, um ihre eigenen Schüler mit einem Konzept auszustatten, das sie sich in gefährlichen Situationen sicherer fühlen lässt. In den folgenden Ausgaben von Budo International werde ich noch tiefer in das Thema einsteigen und Strategien, Konzepte und Anwendungen präsentieren, die dir helfen können, offen für neuen Input zu sein.
Es ist der Mensch, der einfache Objekte in wirksame Waffen verwandelt.
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