Stempelt man den Jeet Kune Do „als bloße Philosophie“ ohne Lehrplan oder Fortschrittstechniken ab, verringern wir den technischen Wert des Materials, das sein Begründer Bruce Lee lehrte. Andererseits nehmen wir uns, klassifizieren wir die Kunst als „nur das, was Bruce Lee gelehrt hat“, die Möglichkeit, uns frei und natürlich auszudrücken, wenn wir den Lehren von Sijo Lee anhängen. Unsere Gruppe glaubt nicht, dass einer der Ansätze absolut richtig ist. Das Material des (sogenannten) JKD Original in Kombination mit den philosophischen Elementen, die Notizen und Schriften von Bruce Lee beinhalten, liefert die Grundlage, auf der wir unsere persönliche eigene Kampfkunst aufbauen. In unserem Fall ist das der Ursprung der „alten Schule des JKD“.
Wenn wir die von Bruce Lee festgelegten Prinzipien zusammen mit dem Verständnis von der Gründung und der Funktionsweise des Jeet Kune Do verwenden, können wir wei- tere Kampfkünste erforschen und ihren Wesenskern heraus- arbeiten. Das nennen wir den „Filter des JKD“.
Schüler von allem oder Meister von etwas?
Viele werden sagen, dass der einzige Weg, ein echter Kampfkünstler zu werden, bedeutet, alles zu trainieren. Boxen, Kampf, Jiu-Jitsu und Judo für den Wettkampf, Kali für die Waffen, Kampfkünste, die auf der Wirklichkeit basieren, zur Selbstverteidigung etc. All das wurde unter Druck getestet und seine Wirksamkeit ist bewiesen. Es gibt keinen Zweifel.
Trotzdem gibt es zwei wichtige Fragen, die sich meiner Meinung nach jeder Kampfkünstler, der seine Trainings so abwechselt, stellen sollte:
1) Ist es wirksamer, von der einen Kunst zur anderen (und von einem System zum anderen) hin und her zu wechseln, als ein einziges Fundament zu haben, von dem aus ich all meine Angriffe und Verteidigungen verwenden kann?
2) Macht es mich zu einem besseren Kämpfer, wenn ich Techniken anhäufe, oder sollte ich von der limitierten Anzahl an Mitteln, die ich trainiere, profitieren, um jedes einzelne auf hohem Niveau zu perfektionieren?
Die Zeit ist das wertvollste Vermögen jedes menschlichen Wesens. Wenn man bedenkt, dass Kampfkünste wie Boxen, Kampf oder JKD bestimmte athletische Fähigkeiten erfordern, die oft anfangen zu verschwinden, wenn man ins mittlere Alter kommt, wird die effiziente Verwendung der Trainingszeit kritisch. Das ist einer der Gründe, weshalb das tägliche Nachlassen ein so wichtiges Prinzip beim JKD ist. Wie kann ich die notwendigen Wiederholungen ausführen, um eine bestimmte Technik zu „dominieren“, wenn ich meine Trainingszeit damit verschwende, neue Techniken anzugliedern oder viele verschiedene Künste mit unterschiedlichen Strukturen zu betreiben?
Den JKD-Filter anwenden
Wir sind immer auf der Suche nach einer besseren Form und versuchen, die wirksamsten Werkzeuge zu finden und unsere eigenen Schwächen zu untersuchen. Kontinuierliche Forschung und Versuche sind notwendig. Trotzdem braucht man, möchte man den größten Nutzen aus der Ausbildungszeit erhalten, eine Methode, um eine große Menge an Material zu filtern, ohne alles trainieren zu müssen. Einfach gesagt handelt es sich darum, wie man dieses neue Material analysiert.
• Notwendigkeit – Ist es nötig, etwas zu unserem System hinzuzufügen?
• Struktur – Ist es nötig, unser System zu verändern, um es an die Technik anzupassen, oder [..]
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Die Regel 80/20
Auch bekannt als „Pareto-Prinzip“ legt die Regel 80/20 fest, dass oft 80% der Resultate von 20% der Anstrengungen kommen. Deshalb muss man, um beste Ergebnisse zu erzielen, 80% seiner Zeit in den 20% verwenden, die wichtig sind. Das ist eine sehr nützliche Idee, die erfolgreich bei zahlreichen Disziplinen angewandt wurde. Vor allem für unsere Gruppe, die im Wesentlichen als zweite Ebene für den JKD-Filter wirkt, wenn wir beachten, dass wir uns auf die grundsätzlichen Techniken und Prinzipien des JKD konzentrieren. Der Trick ist, genau zu wissen, welche Techniken diese lebenswichtigen 20% bestimmen, die 80% der Ergebnisse erzielen werden.
Wenn es um Kampfsportarten wie MMA und Boxen geht, ist die Aufgabe etwas einfacher, aufgrund der verfügbaren detaillierten Statistiken. Wir können unterscheiden, dass ein MMA-Kämpfer im Leichtgewicht mehr Kämpfe durch Niederwerfen als durch KO beendet hat, weshalb die Trainingsgewohnheiten der Kämpfer das widerspiegeln. Bei den Kämpfern des Weltergewicht und höher passiert das Gegenteil. Sicherlich gibt es mehr als eine Form, die Daten zu interpretieren (das heißt, die kleinsten Kämpfer müssen an ihrer Schlagkraft arbeiten und die größeren Kämpfer an ihren Unterwerfungen), aber das ist bei der aktuellen Diskussion nicht relevant.
Beim Boxen finden wir uns damit konfrontiert, dass [..]
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Text und Bilder: Kampfkunst International
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