e-bunto: Die Strukturisierung des Universums der Shizen Schamanen
Text und Bilder: Alfredo Tucci
Besitzt die unsichtbare Welt ein Gerüst, ein Skelett, eine Ordnung?
Die Shizen-Priester und Schamanen, die Miryoku, beschäftigten sich ihr gesamtes Leben damit, diese Frage bejahend zu beantworten. Ausgehend von dem Zweifel, anstatt von Gewissheit oder Glauben, machten ihre Eroberungen auf spiritueller Ebene ihre Kenntnisse zu einem einzigartigen und konsistenten Schatz, genau wegen ihren Bemühungen darum, das Unbegreifliche mit offenen Augen und Ohren zu betrachten, um daraufhin ihre Entdeckungen durch die Sprache von Tatsachen zu bestätigen.
Diese Haltung brachte sie dazu, tief in die Mysterien des Universums einzudringen, jene, die die Organisation der Energien und Spannungen steuern, durch ein reichhaltiges System, was auf der Verbindung von Analogie und Empirismus basiert. Ihre Praktiken drangen in jede Ecke der Shizen-Kultur ein und machten aus ihr ein Vorbild für eine stofflose Spiritualität ohne Phantasien, Selbstbetrügereien oder Gutmenschentum.
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In diesem Buch, dem zweiten, was ich über die spirituelle Tradition der Shizen schreibe, wollte ich dem Leser ein besseres und tieferes Verständnis einer Welt und Kultur näher bringen, die in Raum und Zeit außerordentlich weit entfernt ist. Die wirksamen Einzelheiten, Rituale und Geheimnisse der Shizen sind manchmal im Text gegenwärtig und jene, die sie wiederholen, werden sie erkennen, aber es ist nicht meine Absicht, sie zu enthüllen oder der öffentlichkeit zu zeigen, (die andererseits auch nicht wüsste, was damit anzufangen wäre), sondern von der Weisheit und den Entdeckungen, die sie mit sich bringen, auszugehen, um das Verständnis des Lesers zu erweitern, durch das, was sie uns über uns selbst und das Universum verraten, über das Mysterium von Leben und Tod, den Sinn der Existenz und die Kraft des Bewusstseins. [..]
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„Die Miryoku nannten die Kräfte bei ihren Namen und behandelten sie alle mit demselben Respekt, jenseits jeglicher einfacher Moral oder ideologischen Überlegung. Sie verstanden, dass man, wenn man einen Tiger nicht von Milch ernähren kann, ein Baby nicht mit rohem Fleisch ernähren kann.”
Die Shizen und die alte Weisheit
Die Shizen waren ein nüchternes und pragmatisches Volk, permanent im Krieg gegen die Angreifer Yamato, weshalb sie ihre Forschungen auf notwendigerweise mit dem Unsichtbaren im Kontrast stehende Aspekte konzentrierten. Der Preis war das Überleben des Volkes. Angesichts solch großen Drucks hatten die Shizenpriester und -weisen nicht die Möglichkeit, sich wie andere schamanische Kulturen in ungesunden Spekulationen zu verlieren, wie sie den mit der spirituellen Welt verbundenen Reisen in der Antike eigen war.
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Die erstaunlichen Entdeckungen der unsichtbaren Welt seitens der Shizen, ihre Kosmogonie, der Reichtum ihrer Praktiken, bilden eine besondere Lebensweise, die nicht vielen Leuten logisch erscheint. Wegen alldem werden ihre Rituale und die tiefen Geheimnisse ihrer internen Riten immer im Umfeld dieser kleinen Gruppe von Leute bleiben, die dazu geneigt sind, das Erlebnis dieses Wegs in der 1. Person zu leben, aber viele weiteren Aspekte besagter Kenntnisse können offen geteilt werden, um jeder Person zu nutzen, die sich ehrlich durch ihre Schlüssel den ewigen Mysterien und großen Fragen der Menschheit zeigen möchte.
Die Initiierten der Zukunft werden vor sich eine enorme Aufgabe haben, die wir heute bereits in der 1. Person erleben, die wir diesen Schatz lieben, die Aufgabe, zwei so entfernte und unterschiedliche Zeiten und Kulturen in Einklang zu bringen, so dass der Respekt für die Tradition nicht im Widerspruch zu dem Verständnis und der notwendige Entwicklung derjenigen, die damit leben, steht. Und so eine nötige übertretung möglich macht, respektvoll mit ihrer Essenz und auch mit ihren Formen, damit ihre Praxis über die Idee der blinden und nostalgischen Verehrung einer vergangenen Zeit hinausgehen kann, die, wie wir jedenfalls nur zweifellos bestätigen können, endgültig, wie es die Les Luthier sagen würden, vorher war, aber nicht notwendigerweise besser.
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„Im Westen ist unser Maß die Wissenschaft, da die Religionen auf dem absteigenden Ast sind und wie selbstverständlich fast das ganze alte Wissen unserer Kulturen verloren gegangen ist.“
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