Der Lohn für hartes Training
Der Schweiß läuft, die Muskeln schmerzen und der Körper schreit: “HÖR AUF!!!“, aber der Wille sagt „NEIN. Aufgeben ist keine Option“. Die Vorbereitungen für die französische Meisterschaft in Bayeux neigen sich dem Ende zu und das Training wird noch einmal angezogen. Das Ergebnis des harten Trainings hat sich mehr als gelohnt:
Sie hat drei Pokale vor ihren Füßen zu stehen, die Deutschlandfahne um ihre Schultern und man sieht, sie freut sich.
Vom Kickboxfitness zum Kyokushinkai
Alles fing damit an, dass Cinzia mehr Sport treiben wollte und begann ihre erste Probestunde Kickboxfitness bei Randori Pro in Charlottenburg. Heute – inzwischen sind 10 Jahre vergangen- ist sie u.a. deutsche, dänische, französische und sogar Europameisterin im Kyokushinkai Karate.
Direkt nach ihrer ersten Probestunde wusste Cinzia, dass es ihr Sport ist und begann mehrmals die Woche zu trainieren. Schon kurz nach ihrer ersten Prüfung kam ihre Trainerin Petra Heyden zu ihr und meinte „Cinzia, aus dir wird noch eine richtige Kämpferratte“.
Die „Kämpferratte“
Ihre ersten Turniererfahrungen sammelte Cinzia auf einem Allkampfturnier in Berlin. Sie bestritt noch ein paar weitere Allkampfturniere, wurde auch unter anderem Berliner Meisterin, doch sie merkte, dass es nicht ihr Wettkampfsport ist und mit dem Allkampf aufhörte.
Bis sie kurz darauf bei einem Karateturnier zuschaute und merkte, dass ihr Kampfgeist wieder erweckt wurde. Schläge ins Gesicht sind verboten, kein Werfen, kein Bodenkampf, sonst Vollkontakt, genau das, was ihr gefiel. Nun hatte Cinzia wieder eine Aufgabe.
Zum Vollkontaktkarate berufen
Sie und ihr Trainer Lutz Heyden begannen mit der Vorbereitung für Karateturniere. Nach einigen Wettkämpfen kam für Cinzia eine große Veränderung auf sie zu. Sie bekam eine Einladung zum Auswahllehrgang für das deutsche Nationalteam der WIBK Deutschland. Der Bundestrainer des Nationalteams, Mike Blaneck, nahm sie ins Team auf. Seitdem wurden gemeinsam Turniere bestritten und verschiedene Seminare besucht. Bei den Lehrgängen war das Training von Mike Blaneck immer sehr wettkampforientiert, was Cinzia sehr gefiel. Nach einem Jahr trainierte Cinzia nicht nur bei Randori Pro in Charlottenburg unter Lutz Heyden, sondern auch noch bei Bundestrainer Mike Blaneck. Bei Randori Pro legt sie ihren Schwerpunkt auf das Jiu Jitsu und bei Mike Blaneck trainiert sie Karate. Bis zu sechsmal die Woche wurde Training angesetzt und der Fleiß wurde belohnt.
Der Lohn für sechs Mal Training pro Woche
Beim letzten Vollkontaktturnier, in Bayeux/Frankreich, erlangte sie in ihrer Gewichtsklasse -65kg ein KO mit einem Mawashi Geri (Roundhousekick) zum Kopf. Doch auch die weiteren Kämpfe verliefen gut. In ihrer Gewichtsklasse erlangte sie den 2. Platz und in der Gewichtsklasse +65 kg erkämpfte sie sich sogar den 1. Platz. Am Ende des Tages bekam sie noch den Preis als beste Technikerin bei den Frauen.
Cinzia steht uns Frage und Antwort
Was fasziniert dich an diesem Sport?
Es sind sehr umfangreiche Sportarten, Jiu Jitsu besteht aus drei Bereichen –Aikido, Karate und Judo-, man lernt aus jedem etwas. Vollkontaktsport ist eine Mischung aus Kraft, Ausdauer, Beweglichkeit und Technik.
Man muss auf Kleinigkeiten achten, damit eine Technik auch wirklich funktioniert, egal, ob beim Karate, Kickboxen, Jiu Jitsu o.ä. Außerdem ist es ein Sport, bei dem Respekt und Disziplin eine große Rolle spielt.
Ich werde jederzeit unterstützt, auch wenn man alleine auf der Matte kämpft, der ganze Verein hinter einem und glaubt an dich, das gibt mir Kraft.
Du trainierst in zwei verschiedenen Schulen, das ist ja eher ein seltener Fall, kommt es zwischen den Trainern nicht zu Problemen?
Nein, zum Glück nicht. Sie arbeiten beide gut zusammen und verstehen sich gut. Und es ist schön, beide Trainer stolz zu machen. Egal ob ich gewinne oder verliere.
Du bist viel auf Wettkämpfen, bereitest du dich besonders darauf vor?
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Text und Fotos: Archiv Cinzia Crocianelli
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