Franco Vacirca
Grundsätzliche Prinzipien des Jiu-Jitsu: Das Timing
Nun werden wir das zweite Prinzip des Jiu-Jitsu betrachten. Während eines Kampfes muss man eine ziemlich kompakte Kraft anwenden, wollen wir die Kontrolle über eine Situation der Selbstverteidigung auf der Straße oder beim sportlichen Jiu- Jitsu-Kampf erlangen, wo wir den Gegner auf den Boden werfen oder dort kämpfen. Es gibt eine Menge Beispiele, die beim Weg zum Schwarzen Gürtels auftreten und erklären, dass dieses grundlegende Prinzip genau eines der am schwersten erreichbaren und oberstes Niveau ist, es sind die Bindeglieder dieses Prinzips, geschuldet der Handlung des Gegners und unserer eigenen und weiteren verschiedenen Elemente. Die Geschwindigkeit kann dazu dienen, dieses Prinzip zu unterstützen, aber einmal mehr könnte das dritte Prinzip, das heißt, die „Präzision“, durch die Geschwindigkeit verdorben werden.
Kuzushi – Das Gleichgewicht des Gegners stören
Einer der häufigsten Fehler beim Üben von Synchronisation ist, dass man nicht merkt, dass das Timing nicht das Einzige ist, aber in Bezug auf das, was im japanischen „Kuzushi“ (das Gleichgewicht des Gegners zu stören) genannt wird, hilft es sehr. Die Mehrheit der Kampfkünstler kennen das Wort Kuzushi von den Kämpfen mit Wurftechniken, wie Judo oder Aikido, da das „stoppen“ oder „zerstören“ des Gleichgewichts des Gegners vor der eigentlichen Aktion sehr wichtig ist, um den Gegner niederzureißen. Aber Kuzushi ist auch auf dem Boden wichtig und alle wissen, dass man beim Kampf auf dem Boden Kraft besitzen muss. Derjenige, der glaubt, sich leicht in eine gute Position bewegen zu können, ohne vorher das Gleichgewicht des Rivalen zu stören, kann einfach nicht gut auf dem Boden kämpfen.
Kuzushi ist ein wichtiger Teil des Trainings von Timing, besonders wenn es darum geht, einen gewichtigeren Gegner von einer auf dem Rücken liegenden Position aus in die Reiterposition zu zwingen oder das Ziel (Ergebung) mit Kraft zu erreichen.
Der Moment erfordert auch, dass wir zur richtigen Zeit am richtigen Ort sind. Oft sagt man, dass der Schnellste gewinnt. Trotzdem verwende ich in diesem Fall nicht die Geschwindigkeit, sondern den Ausdruck „natürlicher Bewegungsfluss“ (Flow Natural), um diese Jiu-Jitsu-Grundsätze besser erklären zu können. Geschwindigkeit klingt für mich, als würde ich geradlinig laufen und dann stoppen, um einen kurzen und präzisen Sprint im geeigneten Augenblick zu machen.
Also, was ist es, was uns zuallererst bewegt? [..]
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Text und Bilder: Sandra Nagel, & Franco Vacirca
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