Die Bewegungen des Drachen dienen der Verfeinerung des Geistes. Seine Techniken beruhen auf der Philosophie des Elementes Erde. Der Drache lehrt das Chi zu stärken und zu lenken. Er kennt nur wenige Kampftechniken. Der Drache trainiert mehr die innere Kraft mit Atemtechniken.
Betrachtet man heute die fünf Haupttiere des originalen Hung Gar Kung Fu, also Tiger, Kranich, Schlange, Leopard und Drache, so sind die meisten selbst für einen Laien nachvollziehbar. Zum Beispiel Tiger: Stark, direkt und aufbrausend. Oder Kranich: Weich, schnell und mit flügelartigen Bewegungen. Eines der Tiere ist aber selbst für Kenner des Hung Gar Kung Fu oft ein Rätsel, nämlich der Drache.
Der Drache ist das einzige der fünf Haupttiere, welches nicht aus Fleisch und Blut existiert. Und trotzdem ist er ein fester Bestandteil dieser alten Kunst. Der Drache wird in der 5-Elemente-Lehre dem Element der Erde zugewiesen und als sagenumwobenes Wesen gilt er als sehr weise und stark im Geiste. Allgemein wird der Drache oft mit speziellen Handhaltungen und Taktiken in Verbindung gebracht. Viele wissen jedoch auch, dass es intensive Arbeit mit dem Chi – der inneren Kraft des Körpers – beinhaltet. Chi, oder auch “Qi”, ist so real wie jede andere Form von Energie und folgt eins zu eins unserem Geist. Als Anfänger wird die bewusste Arbeit mit dem Chi als schwierig empfunden, da nicht reine Muskelkraft, sondern vor allem Willenskraft und Geist über den Erfolg entscheiden. Jede Technik arbeitet mit Chi, auch jedes der fünf Haupttiere des Hung Gar Kung Fu. Der Drache ist jedoch primär dafür gedacht zu erlernen, das eigene Chi zu steuern und zu stärken. Dies wird im Hung Gar vor allem mit uralten Atemtechniken praktiziert. Beobachtet man allgemein den Drachenstil (Lung Ying Stil), so sieht man in den demonstrierten Formen oft schnell aufeinander folgende, stürmische Kampftechniken die mit krallenartigen Bewegungen den Drachen imitieren.
Das Hung Gar Kung Fu greift die Essenz des Drachen auf und enthält weniger Kampftechniken. Denn das “wahre” Training findet, wie erwähnt, mit langsamen Qi Gung (“Chi Arbeit”) Übungen statt und stärkt den Geist. Für einen Hung Gar Anfänger kann bei solchen Übungen der Eindruck entstehen, dass diese meditativen Abläufe keinen richtigen Bezug zum realen Kampf hätten. Doch wer das glaubt, irrt sich! Kung Fu Legende und Grossmeister Dr. Chiu Chi Ling, Stiloberhaupt im Hung Gar Kung Fu, hat es erst kürzlich in einem Video Interview wie folgt ausgedrückt: “Viele Leute denken der Drache, als Tier das nicht wirklich existiert, habe im Kung Fu “lediglich” die Bedeutung von Atemübungen und Qi Techniken. Das ist schade, denn [..]
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Text und Bilder: Kampfkunst International
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