Bei den ewigen Lektüren, die empfohlen werden, um den östlichen Geist kennenzulernen, besonders den von Japan, darf „Das Buch vom Tee“ nicht fehlen. Es ist ein Klassiker, weil es niemals betrügt, weil es die Probe der Zeit bestanden hat. Dieser wunderbare Text, zuerst in Englisch geschrieben, damit eine Minderheit sich dem tiefen Sinn des Tees in Fernost annähern kann, ist zu einem erstklassigen literarischen Werk und Bestseller geworden.
Wir haben die Version der ELA (Ediciones Librería Argentina, spanischer Verlag) ausgewählt, bereits vor einigen Jahren publiziert, um einige Passagen daraus mit euch zu teilen. Diejenigen, die es schon kennen, werden mit uns übereinstimmen, dass es sich um einen Text handelt, der die Türen zum Verständnis für die Essenz des japanischen Geistes öffnet. Ein Titel, der zwischen den besten Texten, zusammen mit Klassikern wie Miyamoto Musashi, oder die Kunst des Kriegs, nicht fehlen darf, als Ergänzung unabdingbar in der Ausbildung jedes Kampfkünstlers.
Taoismus und Zen
Die Verwandtschaft von Zen und Tee ist allgemein bekannt. Wir haben bereits darauf hingewiesen, dass die Teezeremonie eine Entwicklung des Zen-Rituals ist. Der Name des Gründers des Taoismus, Laotse, ist innig mit der Geschichte des Tees verbunden. Im chinesischen Schulbuch sagt man, wenn es um die Sitten und Bräuche geht, dass die Zeremonie, einem Gast Tee anzubieten, von Kwanyin herrührt, der als erster dem Philosophen Hann während eines Umzugs Tee angeboten hat, eine Tasse der köstlichen goldenen Flüssigkeit.
Wir werden hier nicht versuchen, die Authentizität dieser Traditionen zu diskutieren, wie es auch sein mag, sie zeigen das Alter der Verwendung von Tee durch die Taoisten. Das Interesse, das für uns der Taoismus und Zen darstellt, liegt besonders in den das Leben und die Kunst, die wir Theismus nennen, betreffenden Ideen.
Leider gibt es trotz einiger lobenswerter Versuche in keiner Fremdsprache eine genaue Darstellung von taoistischen Doktrinen und Zen.
Eine Übersetzung ist immer eine Übersetzung, und so gut sie auch sei, sie ist nicht mehr als – wie ein Autor der Ming-Zeit sagt – die Rückseite eines Brokats. Es ist vom selben Garn, aber es fehlt die Feinheit der Zeichnung und Farbe. Zudem, gibt es vielleicht eine große Doktrin, die einfach darzustellen ist? Die alten Weisen legten ihre Lehren nie systematisch dar. Sie sprachen durch Paradoxe, weil sie fürchteten, gefährliche Wahrheiten in Umlauf zu bringen. Laotse, mit seinem raffinierten Humor, sagt:
„Wenn die Leute mit geringer Intelligenz vom Tao hören, fangen sie an zu lachen. Aber wenn sie nicht lachen würden, würde Tao nicht existieren“.
Wörtlich bedeutet Tao [..]
[..] Zen brachte in das östlich Denken die Vorstellung, dass die Bedeutung des Zeitlichen gleichwertig ist zu der des Spirituellen und dass es in den hohen Verbindungen der Dinge keinen Unterschied zwischen kleinen und großen Dingen gibt. Ein Atom besitzt dieselben Möglichkeiten wie das Universum. Wer nach Vervollkommnung sucht, kann in seinem eigenen Leben ein Abbild seines inneren Lichts entdecken. Dafür gibt es nichts Wortgewandteres als die Regel eines Zen-Klosters. Jedem Mitglied, außer dem Prior, wurde eine Funktion im Betrieb des Klosters zugewiesen und merkwürdigerweise waren es die Novizen, die für die geschicktesten Aufgaben verantwortlich waren, während den geachteteren und in ihrer Perfektionierung fortgeschritteneren Mönchen die geringeren und lästigen Arbeiten vorbehalten wurden. Diese Verpflichtungen waren Teil der Zen-Disziplin und jede Arbeit sollte mit höchster Sorgfalt und Perfektion ausgeführt werden.
Wie viele Diskussionen haben sich nicht ergeben, wenn man im Garten arbeitet, die Rüben ausgräbt oder Tee zubereitet! [..]
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Text und Bilder: Kampfkunst International
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