Meister Pedro Conde:
In den Kampfkünsten und Kontaktsportarten würde man die Bewegungsenergie als Kraft oder körperliche Stärke definieren, die dazu fähig ist, eine Person in Bewegung oder zu bringen. Deshalb ist die Energie, die sie entwickelt, imstande den Gegner oder sportlichen Kollegen damit zu schlagen, zu verdrängen oder sogar zu verwunden.
In theoretischen Termini ist die Bewegungsenergie das Ergebnis der mathematischen Gleichung „1/2 M (Masse) x V_ (Geschwindigkeit zum Quadrat)“. Wovon wir ableiten, dass der Faktor Geschwindigkeit wichtiger ist als der der Masse, will man die Energie bestimmen die ein Schlag erreicht. Aber in der Praxis können wir bestätigen, dass der Großteil der guten Boxer, die mit einem Faustschlag k.o. entscheiden sich nicht durch ihre Schnelligkeit hervorheben. Der Grund ist, dass ihre Schläge in großem Maße auf einen soliden Stand zurück zu führen sind.
Somit schlagen sie mit ihrem gesamten Körpergewicht und lenken die Energie von der Ferse aus durch die Hüfte bis in die Fingerknöchel. Offensichtlich ist es zwar viel schneller, nur mit den Armen als mit dem ganzen Körper zu schlagen, aber es erweist sich auch als weniger schlagkräftig. Boxer wie Rocky Marciano, Mike Tyson, Georges Foreman, Marvín „Wunderbar“ Hagler, Roberto „Hand aus Stein“ Durán, Julio César Chávez oder Nigel Benn, all diese beeindruckenden Boxer haben sich nie durch ihre Geschwindigkeit hervorgetan, genauso wenig wie die Kickboxer Ramón Dekkers oder Rob Kaman.
Es müssen viele Faktoren zusammenspielen, um aus einem Faustschlag oder einem Tritt einen entscheidenden Schlag zu machen. Ein authentischer Kämpfer sollte viele Qualitäten in seiner Faust-und Trittarbeit vereinen. Um anzufangen muss er eine gute technische Grundlage besitzen, auch wenn es nicht notwendig ist, dass er ein sauberer Stilist ist. Um jemanden k.o. zu schlagen, muss man zuerst lernen überhaupt zu schlagen. Dafür sollte der Boxer bestimmte Faktoren perfektionieren, die entscheidend sind, um diese Energie zu entwickeln und das sind folgende: [..]
Neben großer Schlagkraft ist die wesentliche Fähigkeit, die ein Schläger trainieren und pflegen muss, sind das Timing oder der Sinn für die richtige Gelegenheit (und das ist eines der am schwierigsten zu trainierenden Dinge). Er muss nicht nur fest schlagen können, sondern auch wissen, wann dafür der beste Moment gekommen ist.
Ein guter Schläger verfügt über zahlreiche Vorzüge: Auch wenn er einen Kampf in Punkten hoch verliert, wird er, schafft er es den Rivalen vor der letzten Sekunde k.o. zu schlagen, plötzlich und unerwartet einen unanfechtbaren Sieg erringen. Es ist in der Tat nicht selten, Kämpfe zu beobachten, bei denen eine der Parteien eine beachtliche Tracht Schläge erhält, Angriff auf Angriff verliert, und es plötzlich schafft, einen glücklichen und mächtigen Schlag auszustoßen und so den nun bezwungenen Gegner aus dem Ring schickt. Die K.O.s sind zudem unumstrittene Siege. Das heißt, du bist nicht den Meinungen der Richter, Schiedsrichter oder Kommentatoren unterworfen, wie Bill Walace sagte:
„Ein guter Kampf ist der, bei dem zwei in den Ring steigen und einer davon auf seinen eigenen Füßen heruntergeht und der andere auf der Krankenbahre…“
Die Fausttechniken sollten von vornherein [..]
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